Denkmal Europa
Egal, ob man in Bayern, Bremen oder Brandenburg die Haustür öffnet, man betritt europäischen Boden. Dörfer, Städte und Landschaften sind Geschichtsbücher zum Anfassen. Besonders Denkmäler erzählen über die Entwicklung der Baukultur, den Wandel von Weltbildern und Glaubensvorstellungen. Sie speichern wertvolle Informationen über frühere soziale und politische Verhältnisse sowie über künstlerische als auch handwerkliche Strömungen, interkulturellen Austausch aber auch über Vernetzung sowie Migration und Integration im Laufe der Jahrhunderte. Im Europäischen Kulturerbejahr 2018 waren viele Kinder und Jugendliche in ganz Deutschland mit Denkmalpflegern unterwegs, um vor der Haustür ihre Geschichte zu erforschen, zu erleben und über Europa zu sprechen. Sie haben sich analog und digital mit Denkmälern auseinandergesetzt, sie haben diskutiert, ihre Erlebnisse künstlerisch reflektiert und ihre Gedanken und Fragen präsentiert. Die Vereinigung der Landesdenkmalpfleger (VDL) hat die Erfahrungen aus 14 besonders gelungenen Projekten auf der Website Denkmal Europa dokumentiert. Die Ergebnisse der Aktionen vor Ort wurden visuell, textlich und akustisch so aufbereitet, dass Menschen jeden Alters davon profitieren können. Schulen, die offene Kinder- und Jugendarbeit oder Familien, aber auch Heimat- und Geschichtsvereine, Ehrenamtliche und Initiativen, finden viele Inspirationen, um mit allen Sinnen den „europäischen Code“ in Denkmälern zu entschlüsseln und die Vergangenheit mit Blick auf die heute relevanten Themen zu untersuchen.
Die Website DENKMAL EUROPA wurde auf der Europäischen Leitmesse für Denkmalpflege, Restaurierung und Altbausanierung auf dem Projekt-Messestand der VDL am 8. November 2018 freigeschaltet. Die Türen zur Vergangenheit öffnen vier Themen aus der Kultur des Bauens, die im Dreiklang erzählt werden. Ein Zeitstrahl liefert jeweils kulturhistorisches Hintergrundwissen. Eine Graphic Novel illustriert eine besonders bedeutungsvolle, persönliche Geschichte innerhalb des Themas. Und ein Forscherprojekt zeigt, wie Erinnerungen in Denkmälern durch Projekte und Aktionen lebendig werden. Die Inhalte regen zu eigenen Gedanken an und geben Antworten. Zum Beispiel zu folgenden Fragen: Warum wurden in ganz Europa Burgen und Klöster gebaut? Weshalb flohen nach der Reformation Menschen durch ganz Europa? Wie wachsen Städte? Warum können gebaute Erinnerungen an Kriege Demokratie-Botschafter sein? Warum kann aus Tradition Neues entstehen? Wie schafft Kulturaustausch Vielfalt?
Das Projekt wird im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018 von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) gefördert.
www.denkmal-europa.de