Studienpreise für Denkmalpflege und Archäologie vergeben
Mit einer feierlichen Preisverleihung im Sparkassenverband Niedersachsen in Hannover werden am 8. Mai erstmals die Studienpreise für Denkmalpflege und Archäologie von der Gesellschaft für Denkmalpflege in Niedersachsen e.V. mit der Architektenkammer Niedersachsen sowie den Freunden der Archäologie im Braunschweiger Land e.V., dem Freundeskreis für Archäologie in Niedersachsen e.V. und dem Niedersächsischen Landesverein für Urgeschichte e.V. gemeinsam mit der Niedersächsischen Sparkassenstiftung und der VGH Stiftung vergeben.
Anneke Burandt erhält den mit 2.000 Euro dotierten Studienpreis der Niedersächsischen Sparkassenstiftung für Denkmalpflege 2023 für ihre Masterarbeit „Nikolaikapelle und Nikolaifriedhof der Stadt Hannover. Eine bau- und stadtbauhistorische Untersuchung“.
Die Laudatio auf die Preisträgerin hält der 1. Vorsitzende der Gesellschaft für Denkmalpflege in Niedersachsen e.V., Dr. h.c. Björn Thümler, Niedersächsischer Minister für Wissenshaft und Kultur a.D.
Dr. Christina Krafczyk, Präsidentin des Niedersächsischen Landesamts für Denkmalpflege, begründet die Entscheidung der Jury:
„Die Erforschung und Erschließung des baukulturellen Erbes ist eine Daueraufgabe der Denkmalpflege und bildet die notwendige Basis der jeweiligen Auseinandersetzung darüber, was wir erhalten wollen – und in welcher Form. Anneke Burandt legt mit ihrer Masterthesis, welche die mehr als wechselvolle, über 800-jährige Geschichte von Nikolaikapelle und Nikolaifriedhof der Stadt Hannover erforscht, eine wichtige Grundlage für die Reflektion über den angemessenen Umgang mit einem der ältesten bauhistorischen Zeugnisse Hannovers, das trotz seiner zentralen Lage zu dem weniger bekannten Denkmalbestand der Stadt gehört. Letzteres spiegelt sich auch im Umgang mit dem Ort seit dem Zweiten Weltkrieg wider.“
Die Gesellschaft für Denkmalpflege in Niedersachsen e.V. und die Architektenkammer Niedersachsen vergeben den Studienpreis in Kooperation mit der Niedersächsischen Sparkassenstiftung. Der Preis wird für herausragende Master- oder Doktorarbeiten verliehen, die sich auf die niedersächsische Denkmallandschaft beziehen; er soll besondere Leistungen auf allen Feldern der modernen Denkmalpflege würdigen und die Bedeutung des baukulturellen Erbes sowie innovative und nachhaltige Ansätze zum Umgang mit diesem sichtbar machen.
Bruno Vindrola-Padrós, Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für Ur- und Frühgeschichte in Kiel, erhält den mit 2.000 Euro dotierten Studienpreis der VGH Stiftung für Archäologie 2023 für seine Dissertation am University College London „The Early Neolithic ‚Broken World‘. The role of pottery breakage in south-eastern and central Europe”, in der er neolithische Fundkomplexe aus Ungarn und Rumänien mit solchen aus dem niedersächsischen Harzvorland in Beziehung gesetzt hat.
Die Laudatio auf den Preisträger hält PD Dr. Florian Klimscha, 1. Vorsitzender des Niedersächsischen Landesvereins für Urgeschichte e.V.
Prof. Dr. Jürgen Richter, Professor am Institut für Ur- und Frühgeschichte der Universität zu Köln, begründet die Entscheidung der Jury:
„Der Kieler Archäologe Bruno Vindrola-Padros zeigt an Beispielen aus Rumänien, Ungarn und Niedersachen, dass schon am Beginn der Jüngeren Steinzeit, vor rund 7500 Jahren, Konzepte für das Recycling von Scherben existierten, die sogar unterschiedlichen regionalen Traditionen folgten. Mithilfe origineller, neuartiger Methoden gelingen ihm in seiner am University College, London, entstandenen Doktorarbeit überraschende Erkenntnisse zum Konsumverhalten der frühneolithischen Menschen.“
Die Freunde der Archäologie im Braunschweiger Land e.V., der Freundeskreis für Archäologie in Niedersachsen e.V. und der Niedersächsische Landesverein für Urgeschichte e.V. vergeben den Studienpreis in Kooperation mit der VGH Stiftung. Der Preis wird für herausragende Studienarbeiten verliehen, die einen klaren Bezug zur Archäologie im Land Niedersachsen haben; er soll besondere Leistungen auf allen Feldern der modernen Archäologie würdigen und die Bedeutung des kulturellen Erbes sowie innovative und nachhaltige Ansätze zum Umgang mit diesem sichtbar machen.
Pressematerial unter:
www.nsks.de/presse bzw.
www.vhg-stiftung.de/presse
Foto: Die Nikolaikapelle in Hannover, Ansicht von Südosten (Christian A. Schröder, 12. September 2015).