Die Sigwardskirche in Wunstorf-Idensen
Mittelalterkunst in Niedersachsen
Bemerkenswert ist der differenzierte Gewölbeausbau, eine Mischform zwischen Kreuzgratgewölbe und böhmischer Kappe, der die Ausmalung mit großformatigen szenischen Darstellungen ohne Störung durch vortretende Grate ermöglichte. Besonderheiten sind die Apsiskalotte, die auf einer Fünferarkatur auf vorgesetzten Säulen aus Soester Grünsandstein sitzt, sowie die nischenartigen, in die Ostmauern eingetieften Apsidiolen der Seitenkapellen.
Die umfangreiche figürliche und ornamentale Ausmalung hat sich in wesentlichen Teilen erhalten. Das Apsisgewölbe beherrscht die Maiestas Domini. Im Gewölbe des Kirchenschiffes sind Szenen des Alten und Neuen Testaments in typologischer Gegenüberstellung sichtbar. Die Petruskapelle im nördlichen Querhausarm und die südliche Pauluskapelle sind mit Szenen aus der Geschichte der beiden Apostel ausgestattet.Die strukturelle Gliederung der Raumschale erfolgt durch vielfältigen architekturbezogenen Ornamentdekor, die Binnendifferenzierung der Szenen und Einzeldarstellungen durch ein Rahmensystem aus einfachen Farbstreifen.
Flyer "Die Sigwardskirche in Wunstorf-Idensen - Mittelalterkunst in Niedersachsen". Erstellt anlässlich einer Führung im Rahmen der Veranstaltung "Forum Kunst des Mittelalters" - Internationaler Kongress des Deutschen Vereins für Kunstwissenschaft e.V. in Hildesheim vom 16. bis 19. September 2015.
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