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Goldene Zeiten - prähistorischer Goldschatz geborgen!

Bau der Nordeuropäischen Erdgasleitung liefert archäologische Sensation


Mit Maschinenkraft wird die Blockbergung zum Abtransport angehoben. Foto: M. Ritrich, Touchmedia, Oldenburg. Bildrechte: M. Ritrich, Touchmedia, Oldenburg

Die Nordeuropäische Erdgasleitung NEL, die als Teil des größten Projektes zur Energieversorgung Europas sibirisches Erdgas zu den unterirdischen Speichern in Rehden bei Diepholz leitet, ist eine große Herausforderung und zugleich Chance für die Archäologie, denn die 36 m breite Trasse schneidet über 200 km durch 10.000 Jahre Kulturgeschichte Niedersachsen. Mit maßgeblicher finanzieller Unterstützung durch die Investoren - WINGAS, E.ON-Ruhrgas Gasunie und Fluxys G - dokumentieren und bergen unter der Koordination des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege (NLD) eine Vielzahl von Spezialisten aus Denkmalpflege, Grabungsfirmen und Forschungseinrichtungen Hand in Hand mit den Planern und Erbauern der Pipeline die Zeugnisse der Vergangenheit.

Ein Teil des Goldschmuckes während der Freilegung. Foto: V. Minkus, Hannover. Bildrechte: V. Minkus, Hannover

In Niedersachsen wird der gesamte Trassenverlauf lückenlos archäologisch untersucht. Es hat sich gezeigt, dass nur etwa 10 bis 20 % der im Bodenarchiv noch erhaltenen Fundstellen vor Baubeginn bekannt waren. Die archäologische Denkmalpflege hat mit dieser Größenordnung gerechnet und dort Vorabgrabungsflächen ausgewiesen, wo ein hohes archäologisches Potenzial erwartet wurde. Auf einer solchen Verdachtsfläche in der Gemarkung Gessel, Stadt Syke im Landkreis Diepholz wurde Anfang April 2011 ein sensationeller Fund gemacht, der jetzt nach der unter Laborbedingungen durchgeführten Freilegung und ersten Analyse der Öffentlichkeit vorgestellt werden kann.

Bei einer zielgerichteten Prospektion mit Hilfe eines Metalldetektors wurde zunächst ein Bündel von stark korrodierten Bronzenadeln, ein kleines goldenes Spiralröllchen und ein größeres verziertes Goldobjekt entdeckt, das zunächst als Armreif angesprochen wurde. Aus wissenschaftlichen Gründen wurde der gesamte Komplex noch am selben Tag im Block geborgen und zur weiteren Freilegung und Untersuchung in die Restaurierungswerkstatt des NLD nach Hannover überführt.

3D-Printing Bildrechte: V. Minkus, Hannover

Aus CT-Daten der Firma YXLON wurde von medico-tec mit einer 3D-Printing Maschine ein exaktes Modell erschaffen. Foto: V. Minkus, Hannover.

Erfahren Sie mehr in der März-Ausgabe des NATIONAL GEOGRAPHIC.

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