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Neandertaler unter warmer Sonne – der Fundplatz Lehringen als Archiv für Mensch und Umwelt vor 120.000 Jahren

Partner: Historisches Museum Domherrenhaus e.V., Verden
Förderer: MWK, Pro*Niedersachsen kulturelles Erbe
Projektleitung: Frauke Müller (Verden), Prof. Dr. Thomas Terberger (Hannover)
Wiss. Mitarb.: Ivo Verheijen M.A.
Zeitraum: 2025–2026

Die Entdeckung einer Eibenholzlanze zusammen mit dem Skelett eines Waldelefanten in einer Mergelgrube bei Lehringen (Lkr. Verden) im Jahr 1948 machte die Neandertaler-zeitliche Fundstelle international bekannt. Unter schwierigen Bedingungen wurden zahlreiche gut erhaltene Funde, darunter auch Muscheln, Fisch- und Schildkrötenreste geborgen. Schon bald nach der Auffindung konnten die Ablagerungen mit Hilfe botanischer Proben in die letzte Warmzeit vor 120.000 Jahren datiert werden. Mit dem Projekt werden die vielfältigen Zeugnisse der letzten Warmzeit interdisziplinär und mit modernen Methoden neu untersucht. Neben Fragen zur damaligen Umwelt- und Klimaentwicklung soll auch geklärt werden, welchen Einfluss der Neandertaler auf die Fundsituation hatte. Die archäologischen Funde und organischen Resten von Pflanzen und Tieren bieten einen einzigartigen Einblick in die Geschichte Niedersachsens während der letzten Warmzeit. Die Forschungsergebnisse werden zu einem besseren Verständnis der klimatischen und ökologischen Bedingungen vor rund 120.000 Jahren beitragen und einen Vergleich mit unserer heutigen Warmzeit ermöglichen. Zugleich gewinnen wir neue Einblicke in die Subsistenzstrategie der Neandertaler dieser Zeit. Die Restaurierung der Funde wird zusammen mit den Forschungsergebnissen eine neue museale Präsentation dieser einzigartigen Fundstätte in Verden ermöglichen.

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