Kinder mit Förderbedarf erarbeiten sich Kirchengebäude
Die Freie Martinsschule ist eine auf den Grundlagen der Waldorfpädagogik basierende, genehmigte Förderschule. Der Mensch als das Maß aller Dinge prägt den Umgang zwischen den verschiedenen Förderbedürfnissen der Kinder, die im Klassenverband gemeinsam und selbstverständlich mit ihrem 'Anderssein' unterrichtet werden. Die Förderschwerpunkte 'Geistige Entwicklung', 'Lernen' und 'Soziale und Emotionale Entwicklung' werden hier abgedeckt. Die Herausforderung ist, das sämtliches Unterrichtsgeschehen der Menschenbildung und Persönlichkeitsreifung dienen soll. Der Unterricht vermittelt Lebenskunde, die auf eine kulturelle Welt genauso wie auf eine arbeitende Welt aufmerksam macht. Unter diesen Prämissen haben sich im August und September elf Schülerinnen und Schüler aus der fünften Jahrgangsstufe der Martinsschule aus Laatzen/Grasdorf auf den Weg gemacht, Kirchen in ihrem Schulort Grasdorf und in der Landeshauptstadt Hannover zu erkunden.
Begleitet von ihrem Klassenlehrer Tom Heidrich und der pädagogischen Mitarbeiterin Sonja Bastek sowie drei Schulbegleitungen ging es am ersten Erkundungstag zu Fuß und mit der U-Bahn zur Marktkirche nach Hannover. Dort wurde die Gruppe von der Kirchenpädagogin Marion Wrede empfangen. Mit ihr konnten die Kinder mit allen Sinnen das Bauwerk von unten nach oben, von außen nach innen und ringsherum erfahren. Wie fühlt sich dieser Stein an, was ist in diesem Raum anders als in jenen, die ich täglich nutze, warum brennen da Kerzen, und wieso klingt meine Stimme hier ganz anders? Auf all diese Fragen fanden die Schülerinnen und Schüler Antworten, die sie das Besondere des Ortes empfinden ließen. Zwischen den alltäglichen Besuchergruppen in der Marktkirche erlebte eine fröhlich lebhafte Kindergruppe ein ganz einzigartiges Raumempfinden. Der zweite Erkundungstag führte mit Marion Wrede zur Kreuzkirche inmitten der Altstadt von Hannover. Diese wesentlich kleinere und hellere Kirche ist eng von anderen Häusern umgeben, die Steine sehen hier irgendwie anders aus – heller; außerdem haben viele Bauteile eine ganz ausgeprägte Form. Highlight war die Turmbesteigung, um so über die Stadt und hinüber zur Marktkirche blicken zu können.
Die nächsten beiden Erkundungstage führten zur St. Marien-Kirche in Grasdorf. Nach einem kurzen Fußweg begrüßte Pastor Burkhard Straeck die interessierte Truppe der Schülerinnen und Schüler mit ihren Begleitungen und dem Bollerwagen vor dem Eingangsportal. Auch hier war der Stein wichtig. Die Steine, die die Kinder hier fühlend erfahren konnten, waren wieder ganz anders als jene, die die Gruppe bisher kennengelernt hatte. Werkstein und Naturstein sind verarbeitet, Unterschiede, die man erfühlen kann. Der Turm ist viel niedriger, und alles ist von grünem Rasen umgeben, ganz anders als in Hannover. So von außen nach innen kommend, konnte Pastor Straeck die Schülerinnen und Schüler der Martinsschule dann mit der Kirchenmaus, die als seine Freundin alle Geheimnisse erzählt, in den Kirchenraum und seine außergewöhnlichen Ecken einführen. Die Maus kennt jeden Winkel, ob vor, hinter oder unter dem Altar – vor dem die Kinder fröhlich ihr Frühstück feierten. Und der Tag brachte noch eine weitere ausgesuchte Überraschung: Alle, die wollten, durften die Orgel spielen. Nachhaltiger konnte man diesen Tag nicht beschließen.
Um den Erinnerungswert für die Kinder zu erhöhen, wurde in der folgenden Woche die Kirche St. Marien erneut besichtigt. Die Geschichte der Kirche und des Ortes standen diesmal im Fokus des Tages, der mit einer abenteuerlichen Turmbesteigung zu den Glocken der Kirche beendet wurde. Die engen Treppen zwischen Balken und Steinen zu erklimmen, sich immer wieder weiter trauen, um dann vor den Glocken zu stehen, wird allen als ein Erlebnis der besonderen Art in Erinnerung bleiben.
Doris Olbeter
Begleitet von ihrem Klassenlehrer Tom Heidrich und der pädagogischen Mitarbeiterin Sonja Bastek sowie drei Schulbegleitungen ging es am ersten Erkundungstag zu Fuß und mit der U-Bahn zur Marktkirche nach Hannover. Dort wurde die Gruppe von der Kirchenpädagogin Marion Wrede empfangen. Mit ihr konnten die Kinder mit allen Sinnen das Bauwerk von unten nach oben, von außen nach innen und ringsherum erfahren. Wie fühlt sich dieser Stein an, was ist in diesem Raum anders als in jenen, die ich täglich nutze, warum brennen da Kerzen, und wieso klingt meine Stimme hier ganz anders? Auf all diese Fragen fanden die Schülerinnen und Schüler Antworten, die sie das Besondere des Ortes empfinden ließen. Zwischen den alltäglichen Besuchergruppen in der Marktkirche erlebte eine fröhlich lebhafte Kindergruppe ein ganz einzigartiges Raumempfinden. Der zweite Erkundungstag führte mit Marion Wrede zur Kreuzkirche inmitten der Altstadt von Hannover. Diese wesentlich kleinere und hellere Kirche ist eng von anderen Häusern umgeben, die Steine sehen hier irgendwie anders aus – heller; außerdem haben viele Bauteile eine ganz ausgeprägte Form. Highlight war die Turmbesteigung, um so über die Stadt und hinüber zur Marktkirche blicken zu können.
Die nächsten beiden Erkundungstage führten zur St. Marien-Kirche in Grasdorf. Nach einem kurzen Fußweg begrüßte Pastor Burkhard Straeck die interessierte Truppe der Schülerinnen und Schüler mit ihren Begleitungen und dem Bollerwagen vor dem Eingangsportal. Auch hier war der Stein wichtig. Die Steine, die die Kinder hier fühlend erfahren konnten, waren wieder ganz anders als jene, die die Gruppe bisher kennengelernt hatte. Werkstein und Naturstein sind verarbeitet, Unterschiede, die man erfühlen kann. Der Turm ist viel niedriger, und alles ist von grünem Rasen umgeben, ganz anders als in Hannover. So von außen nach innen kommend, konnte Pastor Straeck die Schülerinnen und Schüler der Martinsschule dann mit der Kirchenmaus, die als seine Freundin alle Geheimnisse erzählt, in den Kirchenraum und seine außergewöhnlichen Ecken einführen. Die Maus kennt jeden Winkel, ob vor, hinter oder unter dem Altar – vor dem die Kinder fröhlich ihr Frühstück feierten. Und der Tag brachte noch eine weitere ausgesuchte Überraschung: Alle, die wollten, durften die Orgel spielen. Nachhaltiger konnte man diesen Tag nicht beschließen.
Um den Erinnerungswert für die Kinder zu erhöhen, wurde in der folgenden Woche die Kirche St. Marien erneut besichtigt. Die Geschichte der Kirche und des Ortes standen diesmal im Fokus des Tages, der mit einer abenteuerlichen Turmbesteigung zu den Glocken der Kirche beendet wurde. Die engen Treppen zwischen Balken und Steinen zu erklimmen, sich immer wieder weiter trauen, um dann vor den Glocken zu stehen, wird allen als ein Erlebnis der besonderen Art in Erinnerung bleiben.
Doris Olbeter