'Bauten der Religionen' in Celle
Vor fünf Jahren erhielt die Katholische Schule Celle erstmals das Angebot, an einem Projekt namens „denkmal an schule“ teilzunehmen. Doris Olbeter vom Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege stellte den Kolleginnen, die damals eine vierte Klasse führten, das Konzept dieses besonderen Projekts vor:
Innerhalb von sechs Wochen werden Baudenkmale der verschiedenen Religionen von den Grundschulkindern besucht und vor Ort erlebbar gemacht. Die Kinder lernen wöchentlich an einem anderen Ort das jeweilige religiöse Leben kennen, bekommen so einen nachhaltigen Eindruck des Erfahrenen und erleben eine Wertschätzung der alten Bauten. Vor und nach jeder Erkundung des Baudenkmals gibt es einen theoretischen Input zum Einstieg sowie eine gemeinsame Reflexion im Anschluss.
Den Klassenlehrerinnen stehen an jedem Projekttag kompetente Fachleute wie Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger, Architektinnen und Architekten, Kirchen- und Museumspädagoginnen und -pädagogen, Kirchenmusikerinnen und -musiker sowie Geistliche der jeweiligen Konfessionen bzw. Glaubensrichtungen zur Seite. Die komplexe und ausgefeilte innovative Planung weckte damals sofort Interesse und Vorfreude auf ein Entdecken von Lebenswirklichkeiten an außerschulischen Lernorten. Seitdem nimmt die Schule jedes Jahr teil.
Die Klasse pilgert am ersten Projekttag entlang der Aller zur Gertrudenkirche nach Altencelle, lernt anschaulich Fachwerkbauten am Beispiel des Glockenturms kennen und baut diesen nach, um ihn schließlich mitsamt Glocke erklingen zu lassen. Die Kinder lernen anhand des Tauf-, Altar- und Schlusssteins, welche spannenden Geschichten Steine erzählen können.
Der zweite Projekttag führt nach dem Besuch des Bomann-Museums, das einen Eindruck des historischen Celler Stadtbildes und des Lebens vor 200 Jahren vermittelt, in die Stadtkirche mit ihrem imposanten Innenraum und der spektakulären Orgel. Unter dem Motto „Christen feiern ein Fest“ kann der Kirchenraum als Festsaal Gottes erlebt werden.
Während Tag drei des Projekts kommen die Schülerinnen und Schüler in der reformierten Kirche mit der Stille in Berührung. Das Erlebnis, dass ein Kirchenbau ohne Bilder, nur mit Worten und sogar ohne Worte auskommt, erstaunt jedes Mal wieder.
Projekttag vier ist der Katholischen Kirche St. Ludwig gewidmet. „Kommt, seht, schmecket …“ kann als Überschrift dieses Tages gelten, der die sinnliche Wahrnehmung mit dem Duft von Weihrauch und wohlriechendem Öl verfeinern und die rituellen Praktiken im Altar- und Kirchenraum den Kindern (noch) näherbringen möchte.
In der Celler Synagoge, dem Ort des fünften Projekttages, entdecken die Kinder jüdisches Kulturerbe aus erster Hand und werden für jüdisches Leben im Deutschland der letzten 100 Jahre sensibilisiert. Höhepunkte sind das „Lesen“ der Thorarolle sowie die rituelle Handwaschung und das gemeinsame koschere Essen, das diesen Unterrichtstag beschließt.
Der sechste und letzte Projekttag ist dem Islam vorbehalten. Die Moschee in Nienhagen öffnet ihre Türen und zeigt den Innenraum und die Ausstattung der Moschee. Den Schülerinnen und Schülern begegnet der islamische Gebetskalender und die spezifische Form des Gebets.
Den Abschluss bildet eine Präsentation dieses besonderen Projektes durch die beiden beteiligten vierten Klassen. Im Abschlussfest vor den Sommerferien wird der gesamten Schulgemeinschaft, den Eltern und Interessierten gezeigt, welche interessanten Erfahrungen gemacht wurden, wie viel Freude es gemacht hat und was die Highlights waren. Die Arbeit ist wichtig für den Identifikationsprozess der jungen Menschen mit und in ihrem Lebensraum. Zugleich bietet dieses denkmalpädagogische Angebot gerade in der heutigen Zeit im interkulturellen Dialog eine Chance für ein zukunftsorientiertes Miteinander. Nicht zuletzt wird bei den Kindern der zukünftigen vierten Klassen die Vorfreude auf diese interessanten außerschulischen Lernerfahrungen geweckt, die sie in ihrem letzten Grundschuljahr bei uns erleben werden.
Das Ziel, junge Menschen für Baudenkmale als Zeugnis von gelebter Geschichte zu sensibilisieren, wird mit „denkmal an schule“ auf eine methodisch-didaktisch wunderbar aufbereitete Art und Weise erreicht. Wir freuen uns, dass wir Teil dieser Aktion sind und dass sie nunmehr seit Jahren eine feste Komponente unseres Schulkalenders ist.
Bis zum nächsten Mal!!
Tanja Meyer, Katholische Schule Celle
Innerhalb von sechs Wochen werden Baudenkmale der verschiedenen Religionen von den Grundschulkindern besucht und vor Ort erlebbar gemacht. Die Kinder lernen wöchentlich an einem anderen Ort das jeweilige religiöse Leben kennen, bekommen so einen nachhaltigen Eindruck des Erfahrenen und erleben eine Wertschätzung der alten Bauten. Vor und nach jeder Erkundung des Baudenkmals gibt es einen theoretischen Input zum Einstieg sowie eine gemeinsame Reflexion im Anschluss.
Den Klassenlehrerinnen stehen an jedem Projekttag kompetente Fachleute wie Denkmalpflegerinnen und Denkmalpfleger, Architektinnen und Architekten, Kirchen- und Museumspädagoginnen und -pädagogen, Kirchenmusikerinnen und -musiker sowie Geistliche der jeweiligen Konfessionen bzw. Glaubensrichtungen zur Seite. Die komplexe und ausgefeilte innovative Planung weckte damals sofort Interesse und Vorfreude auf ein Entdecken von Lebenswirklichkeiten an außerschulischen Lernorten. Seitdem nimmt die Schule jedes Jahr teil.
Die Klasse pilgert am ersten Projekttag entlang der Aller zur Gertrudenkirche nach Altencelle, lernt anschaulich Fachwerkbauten am Beispiel des Glockenturms kennen und baut diesen nach, um ihn schließlich mitsamt Glocke erklingen zu lassen. Die Kinder lernen anhand des Tauf-, Altar- und Schlusssteins, welche spannenden Geschichten Steine erzählen können.
Der zweite Projekttag führt nach dem Besuch des Bomann-Museums, das einen Eindruck des historischen Celler Stadtbildes und des Lebens vor 200 Jahren vermittelt, in die Stadtkirche mit ihrem imposanten Innenraum und der spektakulären Orgel. Unter dem Motto „Christen feiern ein Fest“ kann der Kirchenraum als Festsaal Gottes erlebt werden.
Während Tag drei des Projekts kommen die Schülerinnen und Schüler in der reformierten Kirche mit der Stille in Berührung. Das Erlebnis, dass ein Kirchenbau ohne Bilder, nur mit Worten und sogar ohne Worte auskommt, erstaunt jedes Mal wieder.
Projekttag vier ist der Katholischen Kirche St. Ludwig gewidmet. „Kommt, seht, schmecket …“ kann als Überschrift dieses Tages gelten, der die sinnliche Wahrnehmung mit dem Duft von Weihrauch und wohlriechendem Öl verfeinern und die rituellen Praktiken im Altar- und Kirchenraum den Kindern (noch) näherbringen möchte.
In der Celler Synagoge, dem Ort des fünften Projekttages, entdecken die Kinder jüdisches Kulturerbe aus erster Hand und werden für jüdisches Leben im Deutschland der letzten 100 Jahre sensibilisiert. Höhepunkte sind das „Lesen“ der Thorarolle sowie die rituelle Handwaschung und das gemeinsame koschere Essen, das diesen Unterrichtstag beschließt.
Der sechste und letzte Projekttag ist dem Islam vorbehalten. Die Moschee in Nienhagen öffnet ihre Türen und zeigt den Innenraum und die Ausstattung der Moschee. Den Schülerinnen und Schülern begegnet der islamische Gebetskalender und die spezifische Form des Gebets.
Den Abschluss bildet eine Präsentation dieses besonderen Projektes durch die beiden beteiligten vierten Klassen. Im Abschlussfest vor den Sommerferien wird der gesamten Schulgemeinschaft, den Eltern und Interessierten gezeigt, welche interessanten Erfahrungen gemacht wurden, wie viel Freude es gemacht hat und was die Highlights waren. Die Arbeit ist wichtig für den Identifikationsprozess der jungen Menschen mit und in ihrem Lebensraum. Zugleich bietet dieses denkmalpädagogische Angebot gerade in der heutigen Zeit im interkulturellen Dialog eine Chance für ein zukunftsorientiertes Miteinander. Nicht zuletzt wird bei den Kindern der zukünftigen vierten Klassen die Vorfreude auf diese interessanten außerschulischen Lernerfahrungen geweckt, die sie in ihrem letzten Grundschuljahr bei uns erleben werden.
Das Ziel, junge Menschen für Baudenkmale als Zeugnis von gelebter Geschichte zu sensibilisieren, wird mit „denkmal an schule“ auf eine methodisch-didaktisch wunderbar aufbereitete Art und Weise erreicht. Wir freuen uns, dass wir Teil dieser Aktion sind und dass sie nunmehr seit Jahren eine feste Komponente unseres Schulkalenders ist.
Bis zum nächsten Mal!!
Tanja Meyer, Katholische Schule Celle