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Räumung der vermuteten Grabstätte von Maria von Jever abgeschlossen

Restaurierung des Edo-Wiemken-Denkmals geht in nächste Phase


Nach der Öffnung der vermuteten Grabstätte der Familie von Fräulein Maria von Jever unter dem Edo-Wiemken-Denkmal ist die Räumung der Gruft nun abgeschlossen. Die Arbeiten wurden von einem erfahrenen, spezialisierten Team der Forschungsstelle Gruft im Auftrag des Staatlichen Baumanagements Region Nord-West durchgeführt.

Während der vier Tage dauernden Räumung wurden Bruchstücke von insgesamt fünf Särgen – darunter vier kleinere Beinsärge – sowie Knochen- und Stoffreste geborgen. Alle Funde wurden sorgfältig verpackt und werden nun für weiterführende Untersuchungen und zur konservatorischen Aufarbeitung an die zuständigen Institute übergeben. Schädel und Knochenfragmente sollen dahingehend untersucht werden, ob sie sich bestimmten Personen zuordnen lassen. Nach Abschluss der Sanierung des Edo-Wiemken-Denkmals werden die Gebeine wieder in der Gruft beigesetzt.

"Nach Abschluss der Räumung können wir nun mit den statischen Untersuchungen des Edo-Wiemken-Denkmals starten", sagte Ralf Dröge, Projektleiter beim Staatlichen Baumanagement Region Nord-West. "Ziel ist es, die Ursachen des bestehenden Rissbildes zu erkunden und auf Grundlage dieser Erkenntnisse geeignete Maßnahmen zur dauerhaften Sicherung des einzigartigen Kulturdenkmals zu entwickeln."

"Die enge Zusammenarbeit zwischen Bauverwaltung, Denkmalpflege und Archäologie ermöglicht hier ein beispielhaftes Zusammenspiel von Forschung und Verantwortung für das kulturelle Erbe", betonte Prof. Dr. Antje Sander, Leiterin des Schlossmuseums Jever. "Die Ergebnisse tragen nicht nur zum besseren Verständnis der historischen Bausubstanz bei, sondern auch zur Bewahrung eines zentralen Identifikationsortes der Region."

"Wir haben hier die seltene Möglichkeit, Einblick in die Lebensverhältnisse und die Sepulkralkultur historisch bekannter Personen zu gewinnen“, sagte Prof. Dr. Jana Esther Fries, Referatsleiterin für das Regionalreferat Oldenburg beim Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege. „Zudem verraten uns die Funde, die beim Freilegen des Gruftzugangs gefunden wurden, Neues darüber, wie der Kirchenraum und sein direktes Umfeld über Jahrhunderte genutzt wurden."

Vor der Grabräumung waren zunächst archäologische Vorarbeiten geleistet worden. Dazu gehörten die Schaffung eines Arbeitsraumes vor dem Grufteingang durch gezielte Grabung sowie die Entfernung eines Teilstücks eines Spangenfundaments.

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