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Preisträger'*innen des Deutschen Preises für Denkmalschutz bekanntgegeben

Das Präsidium des Deutschen Nationalkomitees für Denkmalschutz verleiht in diesem Jahr zwölf Persönlichkeiten und Personengruppen, die sich in besonderem Maße um die Erhaltung und Vermittlung des baulichen und archäologischen Erbes verdient gemacht haben, den Deutschen Preis für Denkmalschutz.

Der Deutsche Preis für Denkmalschutz ist die höchste Auszeichnung auf diesem Gebiet in der Bundesrepublik Deutschland. Er wird in vier Kategorien vergeben; seit diesem Jahr erstmals in der Kategorie „Denkmalvermittlung“. Mit dem Vermittlungspreis werden herausragende Projekte gewürdigt, die den Blick auf das Wissen um die Entstehung eines Denkmals, dessen gesellschaftlichen Hintergrund, verwendete Materialien und Konstruktionen, auf die Expertise Restaurierung und Instandhaltung und insbesondere auf die Bewusstseinsbildung richten. Um institutionelle Transformationsprozesse zu fördern, Strukturen zu schaffen sowie Räume und Ressourcen für Bildung und Vermittlung dauerhaft zu stärken, wird der Vermittlungspreis mit einer silbernen Halbkugel ausgezeichnet.

Mit der Silbernen Halbkugel wird seit 1979 das überdurchschnittliche ehrenamtliche Engagement Einzelner oder von Personengruppen für die Denkmalpflege gewürdigt. Der Deutsche Preis für Denkmalschutz wird auch an Medienschaffende verliehen, die in ihrer Arbeit kontinuierlich – regional und überregional – in beispielhafter kritisch-konstruktiver Weise auf die speziellen Fragestellungen und Probleme von Denkmalschutz und Denkmalpflege aufmerksam gemacht haben. Der Medienpreis ist mit jeweils 3.000 Euro dotiert. Die Auszeichnung für ein Lebenswerk, der Karl-Friedrich-Schinkel-Ring, wird in diesem Jahr nicht vergeben.

Die Silbernen Halbkugeln werden 2022 vergeben an:
- Gemeinde Thüngersheim und der Verein WeinKulturGaden e.V. (Bayern) für ihr vorbildliches Engagement um leerstehende und verfallende landwirtschaftliche Nebengebäude von Denkmalwert und ortsbildprägender Bedeutung.
- Hermann Wessling mit dem „Forum Glas Bad Münder e.V.“ (Niedersachsen) für sein langjähriges und verdienstvolles Engagement um das archäologische Projekt „Glashütte Klein Süntel“.
- Birgit und Heinrich Baumgärtel (Sachsen-Anhalt) für ihren großen zeitlichen und finanziellen Einsatz um den Erhalt des Rittergutes Karow und der barocken Dorfkirche.
- Verein Generationenhaus Bahnhof Hümme e.V. (Hessen) für ihr intensives, dauerhaftes Engagement, mit dem sie das vom Verfall bedrohte, denkmalgeschützte Bahnhofsensemble von 1897 samt der es umgebenden Freifläche mit ihrem historischen Pflaster denkmalgerecht saniert und einer ungewöhnlichen, aber gerade dadurch zukunftsfähigen Nutzung zugeführt haben.
- Gesellschaft der Freunde Theater Altes Hallenbad Friedberg/Wetterau e. V. (Hessen) für die grundlegende Sanierung des denkmalgeschützten Jugendstilbades in der Friedberger Innenstadt und die erfolgreiche Umnutzung als Theater und Kulturort.
- Manuela Busch und Frank Wiemeyer (Brandenburg) für ihre Bemühungen um den Erhalt des 1953/54 errichteten Getreidespeichers Gramzow, der nach dem Verlust seiner ursprünglichen Nutzung im Jahr 1991 vom Verfall bedroht war.

Der erstmalig ausgeschriebene Vermittlungspreis geht an:
- Arbeitsgemeinschaft Historisches Ahrtal e.V. (Rheinland-Pfalz) für ihr schnelles, kompetentes, improvisationstalentiertes, menschliches und tatkräftiges Engagement der Denkmalvermittlung unter außergewöhnlichen Umständen und Bedingungen.

Der Medienpreis wird 2022 an folgende Preisträgerinnen und Preisträger vergeben:
- Kathrin Schwiering (ZDF/3sat) für ihre Fernsehdokumentation „Welterbe in Gefahr – Wie viel Macht hat die UNESCO noch?“
- Antje Schneider (ARTE/MDR) für ihren Film "Ambulanz für Denkmäler – Ruinen-Retter in Siebenbürgen".

- Jochen Hubmacher und Iris Milde (Deutschlandfunk) für die Sendung „Grundton D“ in Zusammenarbeit mit der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, bei der hochklassige Musik von großen Interpretinnen und Interpreten in bedeutenden, vom Verfall bedrohten Baudenkmalen – von der Kirche bis zum Industriebau, vom Schloss bis zum Kloster – deutschlandweit vorgetragen wird.
- Arbeitsgruppe Presse- und Öffentlichkeitsarbeit der Vereinigung der Denkmalfachämter in den Ländern (VdL) für ihren Instagramkanal „denkmal_europa“, den sie als amtliche Denkmalpfleger neben ihrer fachlichen Haupttätigkeit mit Inhalten beliefern.
- Caroline Nokel und Karin De Miguel Wessendorf (WDR/Thurnfilm GmbH) für ihre eindrucksvollen, multimedialen (Fernseh-, Hörfunk- und Youtube-) Beiträge „Lasst die Kirche im Dorf“, die anschaulich und einfühlsam aufzeigen, was es bedeutet, wenn die Heimat dem Braukohleabbau geopfert wird.

Die Preisverleihung findet am 7. November um 14:30 Uhr in den Mozartsälen, Moorweidenstraße 36, 20146 Hamburg statt.

Weiterführende Informationen: https://www.deutscher-preis-denkmalschutz.de/

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