MehrWert zu Gast im Leineschloss
Am Montag hat Landtagspräsidentin Hanna Naber die Ausstellung »Denkmalpflege. MehrWert als du denkst.« mit starken Worten eröffnet: »Denkmalpflege gibt der Zeit ein Gedächtnis. Sie bewahrt, was uns geprägt hat – Häuser, Plätze, Spuren –, und erinnert uns daran, dass unsere Gegenwart Wurzeln hat. Es geht nicht um Stillstand, sondern um Sinn: Wer weiß, woher er kommt, versteht besser, wohin er will.«
»Wie wär’s mit mehr Reichtum dank Kulturerbe?« – diese Frage richtete Dr. Christina Krafczyk, Präsidentin des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, an die nahezu 150 Teilnehmenden der Veranstaltung, um den unschätzbaren Reichtum des Bauerbes in Bezug auf Zukunftsfähigkeit, Nachhaltigkeit und Identität mit hochkarätigen Beispielen aus Niedersachsen aufzuzeigen. Der Ausstellung liegt das Magazin MehrWert mit emotionalen Bildern, Aussagen zu drängenden aktuellen Themen und provokanten Fragen wie »Die kümmern sich hier um was genau? Und wie heißen die nochmal? Was machen die eigentlich außer krass rumzunerven?« zugrunde.
Die MehrWert-Kampagne haben die bundesweiten Denkmalfachämter anlässlich 50 Jahre europäischem Denkmalschutzjahr initiiert, um die Strahlkraft und Akzeptanz von Denkmalpflege zu erhöhen. Sie stellt sich der Frage, ob und wie das Thema Denkmalpflege in den Lebenswelten der Menschen wirklich verankert ist. Dann räumt sie mit landläufigen Klischees auf, denn Denkmalpflege schont Ressourcen, erhält Geschichte, besitzt Reparaturwissen und ist nachhaltiger als gedacht. Denkmalpflege stiftet Identität und eröffnet eine moderne, offene und einladende Kommunikation. Diese Aspekte wurden auf dem prominent besetzten Podium mit Staatssekretär Prof. Dr. Joachim Schachtner, Dr. Thela Wernstedt, Präsidentin der Klosterkammer Hannover, und Robert Marlow, Präsident der Architektenkammer Niedersachsen, diskutiert. Kontrovers wurden Positionen zu Grenzen der Erhaltung – wenn der Einzelne ein Baudenkmal pflegt – erörtert oder die Verpflichtung, historische Bauten in das Korsett gültiger aktueller Standards zu zwängen, wie aktuell bei der Sanierung des historischen Museums in Hannover, abgewogen.
Es stimmen am Ende alle zu, wenn gefragt wird, »Wozu brauchen wir den alten Krempel überhaupt?« Denn: Jeder will an mehr Reichtum dank Kulturerbe profitieren. Jeder will den Wissensspeicher für die Aufgaben der Zukunft nutzen, Identität bewahren und Attraktivität erhalten – auch für den Arbeitsmarkt. Die dem zugrundeliegenden Ressourcen – da ist man sich auf dem Podium einig – sind unerlässlich.
Die Ausstellung ist in der Portikushalle des Niedersächsischen Landtages, Hannah-Arendt-Platz 1, 30159 Hannover, bis zum 23.11.2025 täglich von 9:00 Uhr bis 20:00 Uhr zu sehen. Das Niedersächsische Landesamt für Denkmalpflege lädt zum offenen Gespräch in der Ausstellung vom 18.11.2025 bis zum 20.11.2025 jeweils von 11:00 Uhr bis 14:00 Uhr ein.

